Eine unglaubliche Geschichte

Weißstörche

In den 1980er Jahren war der Weißstorchbestand landesweit so gut wie zusammengebrochen. Drei Paare brüteten noch im Kreis Minden – Lübbecke. Um nicht auch die letzten drei verbliebenen Paare in NRW zu verlieren, wurden umfangreiche Projekte zum Schutz der Störche und zur Lebensraumverbesserung umgesetzt. Hier war insbesondere die Nordrhein-Westfalen Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege aktiv, mit deren Hilfe 500 ha Grünland erworben und extensiverer bewirtschaftet werden konnten. Schwerpunkte waren dabei die Weseraue, die Bastauwiesen, die Rauhe Horst und der Lever-Bruch. Die aufwändige Horstkontrolle und Jungenberingung teilten sich für den Westkreis der NABU mit dem Aktionskomitee Weißstörche, das den Ostkreis betreute.

In den letzten Jahren hat sich der Weißstorchbestand erholt. Dies gilt insbesondere für die über die Westroute nach Spanien und Westafrika ziehenden sogenannten Weststörche. Die Ostzieher (über den Bosporus ins südliche Afrika ziehend) sind im Kreis Minden Lübbecke in der Minderzahl. Über 140 Horstpaare konnten im letzten Jahr allein im Kreis Minden Lübbecke, der immer noch die meisten Weißstorch-Brutpaare in Nordrhein-Westfalen aufweist, gezählt werden.

Der Weißstorch bestand ist heute nicht mehr gefährdet, obwohl der Trend zur Lebensraumverschlechterung weiterhin anhält. Auch können heute nicht mehr alle Horste betreut und die Jungen beringt werden.  Die lokale Population wird dennoch weiterhin erfasst und die Daten fließen in das bundesweite Monitoring ein.

3 fast flügge Jungstörche © L.Meckling
Durstige Jungvögel © L.Meckling

Eine Art ist zurück

Uhu

In vielen Regionen Europas war der Uhu noch vor wenigen Jahrzehnten ein sehr seltener Brutvogel, in vielen Gebieten war er ausgestorben. Ursache war seine intensive Verfolgung durch die Jagd. So gab es bis in die achtziger Jahre auch im Kreis Minden Lübbecke keine Uhus mehr.

Erst durch Freisetzungsaktionen breitete er sich wieder aus und wurde seit 1980 auch wieder im Kreis Minden Lübbecke heimisch. Zunächst besiedelte er das Wiehen und Wesergebirge und hier insbesondere die Steinbrüche. Inzwischen ist er aber auch in anderen Teilen des Kreises auf Gebäuden, auf Bäumen, indem er andere Horste nutzt, und sogar am Boden heimisch.
Der Uhu lebt gern in einer gegliederten Landschaft, die auch im Winter genügend Nahrung bietet. Das Streifgebiet eines Paares umfasst mindestens 5 bis maximal 38 km². Zur Fortpflanzungszeit beschränkt sich sein Revier auch bei auf ca. 50 ha in den Brutplatz.
Der Uhu ist bei deren Wahl seiner Beute nicht wählerisch, Mäuse, Ratten, Tauben, Kaninchen aber auch andere Greifvögel, stehen bei ihm auf dem Speiseplan.
In der Regel wird der Uhu mit 3 Jahren geschlechtsreif, die 2-3 Eier werden schon sehr früh im Jahr gelegt, es können durchaus noch winterliche Verhältnisse herrschen, und nur das Weibchen brütet. Nach 34 Tagen schlüpfen die Jungen. Mit 4-5 Wochen verlassen die Junguhus den Horst Bereich. Die erste Flugfähigkeit kann mit der 8. Woche erreicht werden, aber erst mit 10 Wochen sind die jungen Uhus wirklich flugtüchtig. Vollständig selbständig ernähren können sich die jungen Uhus erst nach 5 Monaten.
Der älteste Uhu in freier Wildbahn wurde 27 Jahre alt. Dies konnte durch Ringablesungen nachgewiesen werden.

Der Uhu im Kreisgebiet

Der NABU erfasst und betreut die Uhu-Bruten im Kreisgebiet. Dabei werden die Jungvögel regelmäßig beringt. Das Untersuchungsgebiet umfasst 950 km². Das Wiehen- und Wesergebirge liegt nahezu in der Mitte des Untersuchungsgebietes und bildet den Kernraum bzw. das Dichtezentrum des Uhus auf 69.2 km². Auf 39 km Mittelgebirgsstrecke wurden 2017 20 Reviere bzw. 17 Brutpaare erfasst.

Uhu im Baum © H.Nahrwold
Uhu Beringung © H.Nahrwold
3 junge Uhus © H.Nahrwold

Beiträge

  • Uhu und Weißstörche

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